Um das Thema „In der Nacht“ entspinnt sich ein mystisches Programm: Der Chor singt die erste Hälfte der Zwölf Geistlichen Gesänge von Heinrich Schütz. Als Kulminationspunkt dieses kleinen Zyklus steht das Stück „Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht“. Dieses Stück vertont die Einsetzungsworte des Abendmahls. Um diesen Zyklus gruppieren sich Werke zeitgenössischer Komponisten: Der „Schleierflug“ von Jürgen Schmitt greift mit der Besetzung von Sopran, Bariton, Harfe und Orgel den Gründungsmythos der Kunigundenkapelle zu Aub auf. Das Stück „Turnus“ von Julian Habryka schildert den grausamen Kampf von Aeneas mit Turnus, welcher die Abschlussszene der Aeneis von Vergil, dem Gründungsmythos der Stadt Rom, bildet. Abgerundet wird das Programm mit Liedern von Claude Debussy, welche den mysteriösen Charakter der Nacht aufgreifen.
Der Schütz Kammerchor Würzburg verfolgt seit 2017 die Vision, das Kulturgut „Alte Musik“ insbesondere von Heinrich Schütz zu neuem Leben zu erwecken. Bisher hat der Chor unter anderem dessen Weihnachtshistorie, Johannespassion und Matthäuspassion zu Gehör gebracht. Von Beginn an wird der Chor von Julian Habryka geleitet, der zurzeit über das Werk von Schütz promoviert.